Biografie LK Vadret

Die Ländlerkapelle Vadret wurde 1965 in Davos gegründet!

 

Von l.n.r. Jann Ambühl, Hans-Peter Ambühl, Kaspar Ambühl, Hans Strub

 

Seit 60 Jahren bürgt die Ländlerkapelle Vadret aus Davos mit Klarinetten, Schwyzerörgeli und Kontrabass für bodenständige Klänge im typischen Bündnerstil. Die urchige Formation rund um Kapellmeister Hans-Peter Ambühl ist heute zwar nicht mehr ganz so oft unterwegs wie in alten Zeiten, doch die Freude am gemeinsamen Musizieren ist auch nach fünf Jahrzenten ungebrochen!

Volkstümliche Musik hat es den Ambühl-Brüdern aus Davos schon immer angetan. Als aktive Musikanten versuchten sich Jann und Hans-Peter aber erst im Teenager-Alter. Jann arbeitete seinerzeit im Sommer einmal während mehreren Wochen auf einer Alp und konnte dort nebenbei die ersten Kniffe auf dem Schwyzerörgeli erlernen. Sein jüngerer Bruder Hans-Peter war davon dermassen beeindruckt, dass er sich sofort selber hinter ein gleiches Instrument setzte und innert kürzester Zeit ebenfalls damit umzugehen wusste. Als Fan von bodenständigen Bläserklängen liess sich Jann an der Musikschule bald auch das Spiel auf der Klarinette beibringen und Bruder Hans-Peter zog kurze Zeit später im Stegreifverfahren ebenfalls nach. Damit war der musikalische Grundstein für eine neue Formation gelegt, welche am 1. Januar 1965 offiziell aus der Taufe gehoben werden konnte. Für die Namensgebung wählten die Gründer den mächtigen Piz Vadret, welcher die hochalpine Grenze zwischen dem Engadin und dem Dischmatal prägt.

Ein eigener Stil wird geprägt

In der ersten Besetzung der Ländlerkapelle Vadret war Hans-Peter Ambühl auf Grund seines jugendlichen Alters noch nicht mit von der Partie. Er erweiterte das aus Jann Ambühl, Kaspar Ambühl und Hans Strub bestehende Trio erst im Laufe des Jahres 1966 zum Quartett. In dieser Zusammensetzung konnte die Kapelle dank der vielseitigen Ambühl-Brüder sowohl mit einer oder zwei Klarinetten als auch in reiner Schwyzerörgelibesetzung aufspielen. Schon nach kurzer Zeit prägten erste Eigenkompositionen das Repertoire, woraus sich im Laufe der Jahre mehr und mehr ein eigener Stil entwickelte. Besondere Markenzeichen waren stets die unverkennbare zweite Klarinetten stimme sowie der prägnante <Zwick> im Begleitspiel der Schwyzerörgeli. In den folgenden Jahren gab es zwar den einen oder anderen personellen Wechsel, aber die Vadret-Musik behielt auch dann ihren typischen Charakter, wenn Jann oder Hans-Peter Ambühl je nach Bedarf den Part am Schwyzerörgeli oder am Kontrabass übernahmen. In den 1990er Jahren trat die Ländlerkapelle Vadret mit einer bis zu sechs Mann starken Besetzung auf und bekam dadurch den Einfluss neuer Musikanten mehr und mehr ein neues klingendes Gesicht. Mit dieser veränderten musikalischen Ausrichtung konnten sich Jann und Hans-Peter Ambühl nur noch bedingt identifizieren und nach und nach zogen sie sich aus der Kapelle zurück. Auf Grund dieser Tatsache gründete ein Teil der damaligen Vadret-Musikanten als Davoser Ländlerfründa im Jahr 2000 eine eigenständige Formation und die Bezeichnung Vadret wurde in gegenseitigem Einvernehmen der Gründerfamilie überlassen. Dies war zugleich die Geburtsstunde der Familienkapelle Vadret.

Die Familienkapelle Vadret und ein unerwarteter Todesfall

Jann und Hans-Peter Ambühl hatten nämlich das grosse Glück, dass mit Hans-Peter’s Sohn Ralf längst ein nicht minder vielseitiger Nachwuchsmusikant herangewachsen war, der bereit war, die ursprünglichen Vadret-Klänge zu neuem Leben zu erwecken. Für den Part an der Bassgeige konnte mit Ursula Ambühl ebenfalls ein Familienmitglied gewonnen werden, das sich im Laufe der Jahre die dazu nötigen Kenntnisse erworben hatte. Wie in den Anfangszeiten wurde in Quartett-Besetzung musiziert und das vorwiegend traditionell gefärbte Repertoire beinhaltete vermehrt wieder die typischen Vadret-Eigenkompositionen.

Leider war das musikalische Glück nicht von allzu langer Dauer, denn im Januar 2005 verstarb  Gründer und langjähriger Kapellmeister Jann Ambühl ganz unerwartet an einem Herzstillstand.
Dieser persönliche und musikalische sehr schmerzliche Verlust konnte 40 Jahre nach der Gründung jedoch nicht auch noch das Aus der Ländlerkapelle bedeuten. Zum Glück fand sich in der Person von Daniel Pfeiffer bald ein geeigneter Klarinettist, der gewillt und motiviert war in die Fussstapfen des unvergesslichen Jann Ambühl zu treten. Ab diesem Zeitpunkt trat die Formation wieder als Ländlerkapelle Vadret in Erscheinung. Weil Ralf Ambühl seinen Wohnsitz mittlerweile ins Luzernische verlegt hatte und nicht mehr bei allen Anlässen mitwirken konnte, wurde mit dem einheimischen Schwyzerörgeler Ralf Camenisch ein weiterer Musikant integriert, der sich voll und ganz mit der Vadret-Musik identifizieren kann. So trifft man die Ländlerkapelle Vadret heute nach Möglichkeit in vollständiger Quintett-Besetzung, als Quartett oder als Trio, oder Duo in der Schwyzerörgeli-Formation. Aus beruflichen und gesundheitlichen Gründen musste Daniel Pfeiffer 2015 kürzer treten. Für grössere Anlässe (in Quintett-Besetzung) werden  Aushilfs-Musikanten beigezogen.

Im Januar 2025:

Nach 60 jährigen bestehen der Vadret-Musik , wird es Zeit kürzer zu Treten, und die Ländlerkapelle Vadret wird in Zukunft nicht mehr öffentlich Auftreten! Zum einen sind die Musikanten in Ihrem Wohnsitz weit verstreut in der Schweiz, und  daher ist die Notwendigkeit zum Üben nicht mehr gewährleistet. Das heisst aber nicht dass uns die Musik verleidet ist, sondern jeder einzelne wird seinem Hobby weiterhin fröhnen.

Wir möchten uns bei dieser Gelegenheit bei allen recht herzlich bedanken für die vielen tollen Aufträge, und die unvergesslichen Begegnungen  ! Viva La Grischa!

Vielen Dank an Pius Ruhstaller für den Bericht, und seine Wertschätzung in der Zeitschrift:

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